Maulwurf gemurmel

Es war einmal ein armer kleiner einsamer Maulwurf, der gar niemanden auf der Welt zum Murmelspielen fand!! Stellt Euch, vor immer nur alleine murmeln, und nie sich als Sieger freuen zu können, weil man ja eigentlich auch gleichzeitig Verlierer war ....

Der Maulwurf lebte natürlich dort, wo Maulwürfe meistens leben, nämlich unter der Erde. Und wo genau unter der Erde konnte der Maulwurf nicht recht sagen, weil, wenn er dann mal seine Nase aus der Erde steckte, dann blendete ihn die Sonne und kurzsichtig war er noch dazu ... könnte also sein, dass der Maulwurf gleich bei Dir um die Ecke im Park wohnte ... aber vielleicht war er auch in New York im Central Park eingegraben ....

Der Maulwurf liebte es, wie schon erwähnt, zu murmeln!!! Kennt Ihr Murmeln? Wunderschöne runde bunte glasklare Murmeln, die sich so schön glatt und kühl anfühlen und so nett klickern, wenn sie sich beim Spiel treffen ...
Die Maulwurfgänge waren zum Murmeln sehr geeignet, vor allem die schön fest gegrabenen und gestampften.

Eines Tages traf er unerwarteterweise endlich eine Maulwurfine! Als er nämlich auf der Suche nach einer seiner Lieblingsmurmeln (eine besonders schöne große schwarze Murmel) den Gang durchschnuffelte und schnaubte, stieß er auf etwas schwarzes, aber das war ganz weich und warm und roch ganz außerordentlich gut ... und atmete ... und schlief! Ein Maulwurf!! Oder besser gesagt, eine Maulwurfine, aber das wusste der Maulwurf bis jetzt noch gar nicht. Vorsichtig stupste er das weiche warme Fell an, das Fellbündelchen öffnete die Augen, sah den andern Maulwurf und - weinte! Der Maulwurf war ganz betroffen: Das hörte sich ja genauso an wie er, wenn er sich bis zu den Tränen langweilte, weil er immer alleine spielen musste. Also fragte er ganz vorsichtig, was denn eigentlich los wäre...

Darauf hin erklärte die Maulwürfin - aber erst nachdem sie sich ausgiebig in einem kleinen Seitengang geschneuzt hatte - dass sie sich verlaufen hätte und nie mehr nach Hause finden würde, und dass sie solche Angst vorm alleine sein gehabt hätte, weil sie dann doch mit niemandem zusammen mehr murmeln könnte ... dem   Maulwurf wurde ganz warm und leicht ums Herz - er konnte sein Glück kaum fassen: ein Maulwurf - oder noch viel besser eine Maulwürfin, die auch noch murmelte!! Ganz aufgeregt verkündete er, dass sich die Maulwürfin überhaupt nicht fürchten müsste und dass er überglücklich wäre, sie getroffen zu haben und dass sie von nun an immer zusammen murmeln könnten und es ihnen soooo gut gehen würde! Erst war die Maulwürfin noch etwas skeptisch, aber als ihr der Maulwurf seine Murmelsammlung und seine reich gefüllte Speisekammer vorgeführt hatte, kam sie zu dem Schluss, dass es ihr hier eigentlich recht gut gehen könnte, und dass der Maulwurf auch recht schöne warme braune Augen hätte ....

Sie beschloss, bei ihm zu bleiben (zumindest mal fürs erste). Dann rutschten sie mit Rutschenblättern, die in irrem Tempo die Maulwurfgänge hinunterführten das ganze und halbe Maulwurfgängereich herum, und die Maulwürfin wurde immer überzeugter davon, hier das große Los gezogen zu haben.  Sie landeten schließlich in Maulwurfs Wohnhöhlen und murmelten , maulten und wurften. Dort lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende!!!!

 Janine, 29