Kinderreporter im Münchner Jugendamt

Kinderreporter im Interview mit der neuen Jugendamtsleiterin Dr. Maria Kurz-Adam

Das Münchner Jugendamt – eine der größten Behörden dieser Art in Deutschland – wird von Dr. Maria Kurz-Adam geleitet. Anfang April haben zwei Kinderreporter-Teams der Spiellandschaft Stadt – Teresa (6), Amelie (6), Juliane (10), Sophia (11), Louisa (11) und Pauli (6), Lilo (9), Sirius (8) und Lila (9) – die Jugendamtsleiterin in ihrem Büro in der Prielmayerstraße besucht und sie zum Jugendamt selber aber auch zur Person befragt.

Amelie: Was ist eigentlich ein Jugendamt?

Dr. Maria Kurz-Adam: Das Jugendamt ist eine Behörde, die zuständig ist für alle Belange, die Kinder und Jugendliche in dieser Stadt haben, mit Ausnahme der Schule, dafür gibt es ein eigenes Amt.

Sophia: Warum heißt das Jugendamt eigentlich Jugendamt?

Dr. Maria Kurz-Adam: Ach, wie sollte es anders heißen. Kinder und Jugendamt vielleicht? Es heißt Jugendamt weil es für die Kinder und Jugendlichen und dafür, dass es ihnen gut geht, zuständig ist.

Juliane: Seit wann arbeiten Sie im Jugendamt und wie sind sie Jugendamtsleiterin geworden?

Dr. Maria Kurz-Adam: Seit 16. Oktober 2006 arbeite ich als Leiterin des Jugendamtes. Zuvor gab es eine Stellenausschreibung, auf die ich mich beworben habe. Dann musste ich mich, wie andere Bewerberinnen und Bewerber auch, im Stadtrat vorstellen, der sich dann für mich entschieden hat.

Sophia: Wie viele Menschen arbeiten im Jugendamt?

Dr. Maria Kurz-Adam: Insgesamt arbeiten etwa 1650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier.

 

Sophia: Und wie viele davon kümmern sich eigentlich direkt nur ums Spielen?

Dr. Maria Kurz-Adam: Das ist nicht einfach! Auf jeden Fall die ca. 800 Erzieherinnen und Erzieher in den Kinderkrippen und der Kindertagesbetreuung. Direkt im Jugendamt sind es noch mal etwa 200 Mitarbeiter. Wenn man auch diejenigen der freien Träger mitrechnet, kommen wir in München wohl auf 3.000 Mitarbeiter.

Amelie: Was hat das Jugendamt mit den Kindern zu tun?

Dr. Maria Kurz-Adam: Alles. Das Jugendamt ist so organisiert, dass es immer mit Kindern zu tun hat und zwar mit allen Problemen aber auch mit allem was Kinder angeht, also Spielen oder ihre Rechte. Wir kümmern uns um Probleme, die Kinder haben, wenn sich Eltern trennen oder scheiden lassen, oder wenn Kinder und Jugendliche im Übergang von einer zur anderen Schule oder in den Beruf Schwierigkeiten haben. In Erziehungsfragen, wenn sie mit den Eltern nicht zurechtkommen – auch dafür ist immer das Jugendamt da.

Juliane: Was machen sie genau für uns Kinder in München?

Dr. Maria Kurz-Adam: Für alle Kinder gilt, dass wir sehr dafür Sorge tragen, dass Kinder geborgen und sicher aufwachsen können. Das heißt, wir sorgen für genügend Spielraum und Spielplätze, wir sorgen dafür, dass eure Rechte gewahrt werden, d.h. man kann sich immer an uns wenden, wenn es Verstöße gegen Kinderrechte gibt. Ihr könnt mitreden und mitbestimmen – es gibt z.B. zweimal im Jahr im Rathaus eine Runde, in der die Kinder aus der Stadt anmelden können, was sie brauchen. Der Stadtrat und das Jugendamt müssen sich dann darum kümmern, dass das auch entsprechend umgesetzt wird.

Amelie: Was ist für das Jugendamt in diesem Jahr besonders wichtig?

Dr. Maria Kurz-Adam: Für uns ist in diesem Jahr die Tatsache, dass viele Kinder, die ausländische Eltern oder Großeltern haben, häufig nicht die Chancen wie deutsche Kinder haben, ein wichtiges Thema. Deshalb stellt für das Jugendamt heuer die Integration und das gemeinschaftliche Zusammensein von Kindern mit Migrationshintergrund und deutschen Kindern einen besonderen Schwerpunkt dar.

 

Louisa: Macht ihnen ihr Beruf Spaß?

Dr. Maria Kurz-Adam: Ja, sonst hätte ich es nicht gemacht. Es macht Spaß für Kinder und Jugendliche da zu sein, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen.

Louisa: Wo sind sie aufgewachsen?

Dr. Maria Kurz-Adam: Im Allgäu.

Louisa: Was und wo haben sie als Kind in ihrer Freizeit gerne gespielt?

Dr. Maria Kurz-Adam: Im Garten meiner Eltern. Das war der Hauptspielort, gar nicht so sehr die Spielplätze. Und in der Natur habe ich viel gespielt. Man konnte damals noch über Zäune klettern! Die Erfahrung macht ihr wahrscheinlich gar nicht mehr.

Sophia: Was spielen Sie jetzt am liebsten, haben Sie ein Lieblingsspiel?

Dr. Maria Kurz-Adam: Also meine Tochter würde jetzt sagen "Mama du musst noch viel mehr spielen!". Am liebsten spiele ich das Kartenspiel "Solo", ihr kennt das vielleicht auch als "Uno". Das kennt ihr, oder?

Reporter: Ja. Das spielen wir auch gerne.

Juliane: Haben sie Kinder?

Dr. Maria Kurz-Adam: Ja, zwei. Einen Jungen und ein Mädchen, 11 und 9 Jahre alt.

Sophia: Vielen Dank für das Interview. Wir möchten Sie noch ganz herzlich zum Eröffnungsfest der Spiellandschaft Stadt am Muttertag, 13. Mai 2007 um 14 Uhr in den Hirschgarten einladen. Auf dem Fest gibt es viele Stände der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Spiellandschaft Stadt zum Spielen und Mitmachen.

Vielen Dank – ich freue mich, noch mal persönlich von Euch eingeladen zu werden. ….weiter geht es mit den Kinder-Reportern beim Eröffnungsfest am 13.05.07